Vom 19. März bis zum 4. April waren sieben norwegische Austauschschülerinnen und -schüler sowie zwei begleitende Lehrkräfte aus Bodø zu Gast in Dortmund. Im Rahmen des Erasmus+-Projekts absolvierten sie ein zweiwöchiges Praktikum in verschiedenen Elektrobetrieben der Stadt. Dabei waren sie in Unternehmen wie RITTER Starkstromtechnik GmbH & Co. KG, Werner Kocher GmbH & Co. KG, Wolfgang Hünies Elektrotechnik GmbH, G&W Elektro GmbH und thyssenkrupp Steel im Einsatz.
Gleich zu Beginn ihres Aufenthalts nahmen die Schüler*innen an einer Sicherheitsunterweisung bei RITTER Starkstromtechnik teil – safety first! Anschließend starteten sie in ihren Praktikumsbetrieben, wo sie unter Anleitung aktiv mitarbeiteten. Sie begleiteten Monteurinnen und Monteure auf Baustellen, unterstützten den Kundendienst und sammelten wertvolle praktische Erfahrungen – ganz ähnlich wie ihre deutschen Azubi-Kolleginnen und -Kollegen. Besonders spannend fanden die norwegischen Gäste die Arbeit im Kundendienst, in Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt sowie auf klassischen Baustellen. Ein interessanter Unterschied zur Arbeit in Norwegen war der Einsatz bestimmter Werkzeuge, die sie aus ihrer Heimat nicht kannten – beispielsweise das Jokari-Messer, ein spezielles Abisolierwerkzeug zum präzisen Entfernen der Isolierung von Kabeln.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der deutschen und der norwegischen Ausbildung wurde dabei besonders deutlich: Während in Deutschland Theorie und Praxis parallel verlaufen, verbringen die norwegischen Auszubildenden zunächst zwei Jahre in der Schule, bevor sie für ein Jahr in die betriebliche Praxis wechseln. Die Austauschschüler*innen hatten bereits etwa 1,5 Jahre ihrer schulischen Elektroausbildung absolviert und konnten nun ihr Wissen in den deutschen Betrieben anwenden. Auffällig war für sie auch, dass in Deutschland viel mit Stein- und Betonbauten gearbeitet wird, während es in Norwegen fast ausschließlich Holzhäuser gibt.
Neben der Arbeit kam auch das Freizeitprogramm nicht zu kurz. Nach einer herzlichen Begrüßung mit Schulführung wurden die Gäste mit einer typischen Dortmunder Currywurst willkommen geheißen. Ein besonderes Highlight war der Besuch des BVB-Spiels gegen Mainz, bei dem die Schüler*innen die einmalige Stadionatmosphäre in Dortmund erleben konnten. Das sonnige Wetter war für die Gäste aus Bodø eine willkommene Abwechslung zu den kühlen 4°C mit Wind und Regen in ihrer Heimat. Zudem standen Aktivitäten wie Fußballgolf, ein Escape-Room-Besuch und Klettern in der Boulderhalle auf dem Programm. Auch kulinarisch gab es einiges zu entdecken: Die Schüler*innen probierten verschiedenes deutsches Essen und waren besonders begeistert vom Essen bei JP Performance. In ihrer Freizeit nutzten sie außerdem die Gelegenheit, um ausgiebig shoppen zu gehen.
Den krönenden Abschluss des Austausches bildete eine Präsentation in unserer Schule, bei der die norwegischen Austauschschüler*innen ihre Erfahrungen mit den deutschen Auszubildenden teilten. Sie berichteten ausführlich über ihre Arbeit, die Unterschiede zwischen der deutschen und norwegischen Bauweise sowie ihre Eindrücke aus den Betrieben. Besonders erfreulich war, dass alle betonten, wie gut sie aufgenommen wurden, dass ihnen die Arbeit gefallen hat und dass sie ihre Betriebe für eine Ausbildung weiterempfehlen würden.
Der Austausch war für alle Beteiligten eine bereichernde Erfahrung und ein voller Erfolg. Wir freuen uns darauf, in Zukunft weitere internationale Kooperationen dieser Art zu ermöglichen!